Das Buch „Die Islamische Mystik“ gibt einen präzisen Einblick in die mystische Tradition des Islams. Zunächst einmal stellt der Autor die bedeutendsten Vertreter der islamischen Mystik vor und fasst ihre wesentlichsten Gedanken und Lehren zusammen. Im Koran sieht er eine besondere Form der Mystik verankert, die er mit anderen mystischen Erscheinungsformen innerhalb der islamischen Tradition vergleicht. Er betrachtet die koranische Mystik als die ursprüngliche Form, während er alle anderen mystischen Phänomene des islamischen Spektrums als Abspaltungen betrachtet. Gleichzeitig thematisiert er die Feinheiten und Komplikationen, die sich auf dem Weg des Mystikers ergeben können. An einer anderen Stelle des Buches diskutiert der Autor das Verhältnis zwischen Mystik und Religion sowie Mystik und Philosophie und analysiert in diesem Zusammenhang entsprechende Überlieferungen des Propheten und anderer religiöser Autoritäten, die sich zu diesem Thema geäußert haben. Des Weiteren beschreibt das Buch die moralisch-mystischen Lebensformen, die damit verbundenen Gebote und Verbote, die den Mystiker schließlich zum Wanderer auf dem Pfade Gottes werden lassen. Es wird von den äußeren und inneren Hindernissen des mystischen Pfades gesprochen, von den satanischen Einflüsterungen, die dem Mystiker auf seinem Pfad begegnen können, und wie wichtig dabei ein Meister bzw. Sheikh als ein führendes Vorbild ist. All diese unterschiedlichen Aspekte betrachtet der Autor im Kontext des Korans und vermittelt dabei dem Leser ein Verständnis davon, was man in der islamischen Mystik als die Welt des Verborgenen und die Welt der Erscheinung bezeichnet und welche besondere Beziehung zwischen Körper und Seele und Vernunft und Liebe besteht. Dem Autor gelingt es in seinem Buch eindrucksvoll zu veranschaulichen, dass nach einem mystischen Verständnis von Religion die Beziehung zwischen Gott und Mensch nicht einem Handel gleicht, bei dem kühl und streng kalkuliert wird, sondern diese Beziehung geprägt ist von moralischer Einsicht, liebender Hingabe und erleuchtender Vernunft.
Tuḥaf al-ʿuqūl – Die Geschenke der Intellekte von Ibn Šuʿba al-Ḥarrānī
Das Werk mit dem Titel Tuḥaf al-ʿuqūl, zu Deutsch "Die Geschenke der Intellekte", ist eine Sammlung von Überlieferungen, die im vierten Jahrhundert islamischer Zeitrechnung von Ibn Šuʿba al-Ḥarrānī (gest. um 990) verfasst wurde. Das Werk besteht insgesamt aus sechzehn...