Im Namen Gottes, des Allerbarmes, des Barmherzigen.
Ort: Online via Skype
Datum: 14. April 2024
Teilnehmer: 22
Workshop-Zeit: 2 Stunden
Redner: Sheikh Jawad Müller
Über den Referenten:
Scheikh Jawad Müller studierte 2013 islamische Jurisprudenz islamische Wissenschaften an der Al-Mustafa-Universität in Qom. Nach Abschluss seines Studiums ist er 2021 nach Deutschland zurückgekehrt und unterrichtet in verschiedenen Städten. Er spricht deutsch, englisch, persisch und arabisch.
Zusammenfassung des Berichts:
Diese Veranstaltung war ein islamischer Mondsichtungs-Workshop, der von der Vertretung des Al-Mustafa-Instituts in Berlin abgehalten wurde. In diesem eintägigen Kurs erläuterte Sheikh Jawad Müller das Konzept der Mondsichtung, die Rechtsurteile in Bezug auf die Mondsichtung und die astronomische Position des Mondes gegenüber der Erde.
Er betonte zunächst die Bedeutung der Wissensaneignung im Islam und zitierte Überlieferungen des Propheten Muhammad (s) und Imam Sadiq (a) für die Zuhörer. Sheikh Müller sprach dann über den islamischen Kalender und die Rolle des Mondes bei der Bestimmung der Jahreszeiten und wichtiger Ereignisse in der islamischen Geschichte. Zu den wichtigsten Ereignissen, deren Beginn durch die Mondsichtung festgelegt wird, gehört der Beginn und das Ende des gesegneten Monat Ramadan. In einigen Fällen gibt es Meinungsverschiedenheiten unter den Gelehrten über den Beginn und das Ende des Monat Ramadan, daher ist es wichtig, das Konzept der Mondsichtung, die damit verbundenen Rechtsurteile und die geografische Lage von Erde und Mond zu erklären.
Zu Beginn erläuterte Sheikh Müller die Berechnungsmethode des christlichen Kalenders und den Grund für den Beginn von Jahres- und Monatszeiten und erklärte den Unterschied zum islamischen Kalender. Sheikh Müller erklärte, dass der islamische Mondkalender die gebräuchlichste Methode zur Berechnung der Monate im Mondkalender ist, die in islamischen Ländern zur Bestimmung religiöser Feiertage und Anlässe verwendet wird. Der erste Tag jedes Monats in diesem Kalender wird basierend auf der Sichtung oder Vorhersage der Sichtbarkeit der Neumondsichel am Abend des 29. oder 30. des vorherigen Monats, die als “Istihlal” bezeichnet wird, festgelegt.
Die Vorhersage der Sichtbarkeit der Neumondsichel im islamischen Mondkalender hängt von bestimmten Merkmalen des Mondes und der Sonne sowie von der geografischen Position des Beobachters zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs am 29. Tag des vorherigen Monats ab. Sheikh Müller erklärte, dass es möglich ist, dass die Neumondsichel an einem Ort auf der Erde nur wenige Minuten nach dem Sonnenuntergang am 29. Tag gesehen wird, während sie an einem anderen Ort nicht gesehen wird. Diese Differenz von einer Nacht in der Sichtbarkeit der Neumondsichel führt zu Unterschieden im islamischen Mondkalender der Länder. Der Sheikh zeigte auch Bilder des Mondzustands zu Beginn und Ende des Monats und erklärte, wie diese Unterschiede auf astronomischer Ebene auftreten.
Im nächsten Abschnitt ging er auf die religiösen Bestimmungen in Bezug auf die Mondsichtung ein und erklärte, dass gemäß religiöser Vorschriften, wenn die Neumondsichel am Abend des 29. Tages gesehen wird, der Monat endet und der nächste Tag der erste Tag des nächsten Monats ist. Wenn jedoch die Neumondsichel am Abend des 29. Tages nicht gesehen wird, wird der Monat auf 30 Tage verlängert.
Sheikh Müller erläuterte dann die verschiedenen Methoden zur Bestätigung der Mondsichtung gemäß den Ansichten der schiitischen Rechtsgelehrten. Diese umfassen die direkte Sichtung des Mondes durch eine Person, die Überzeugung oder Sicherheit darüber hat, dass jemand den Mond gesehen hat, oder die Aussagen von zwei gerechten Personen, die behaupten, den Mond in der Nacht gesehen zu haben. Alternativ kann auch abgewartet werden, ob 30 Tage seit Beginn des vorherigen Monats vergehen, oder eine religiöse Autorität entscheidet, dass der neue Monat beginnt.
Abschließend behandelte Sheikh Jawad Müller das Thema der Mondsichtung mit bloßem Auge und mit optischen Hilfsmitteln und erläuterte die Meinungsverschiedenheiten zu diesem Thema. Er beantwortete auch die Fragen der Teilnehmer bis die Sitzung endete.