Pressemitteilung: Das Al-Mustafa Institut weist die Vorwürfe, nicht unabhängig zu sein, zurück

Aktuelle Veranstaltung des Instituts…

Das Al-Mustafa Institut führt Ende Juli im Auftrag des schiitischen Dachverbandes IGS e.V. einen Workshop zu dem Thema „Islamverständnis zwischen Rationalität und Radikalität – Historisch-theologische Hintergründe und soziale Herausforderungen“ durch. In diesem Zusammenhang veröffentlichte die BILD-Zeitung am 11.07.2017 einen Artikel unter dem Titel „Mullah-Konferenz in Berlin – Bundesregierung fördert iranische Terror-Helfer“. Dieser Artikel ist ein erneuter Beweis für eine Kampagne seitens der BILD-Zeitung, die immer wieder versucht, mit den Mitteln polemischer Meinungsmache jeglicher Kooperation zwischen den in Deutschland lebenden Muslimen – insbesondere auch den Schiiten – und dem deutschen Staat sowie dessen Außenbeziehungen zu den jeweiligen muslimischen Herkunftsländern entgegenzuwirken, ja sogar diese zu boykottieren. 

Die BILD-Zeitung äußert in ihrem Artikel zahllose Unterstellungen und erhebt Vorwürfe gegen Institutionen wie das Bundesfamilienministerium, die IGS, das IZH, die Al-Mustafa International University in Qom und eben auch das Al-Mustafa Institut in Berlin ohne Rücksicht auf journalistische Standards. So hat zum Beispiel die BILD-Zeitung dem Al-Mustafa Institut vor Veröffentlichung ihres Artikels nicht die Gelegenheit eingeräumt, eine Stellungnahme zu den erhobenen Vorwürfen abzugeben, weshalb wir dies nun auf diesem Weg nachholen. Die folgende Darstellung bezieht sich nur auf ein paar der Vorwürfe, die in dem Artikel erwähnt werden, was aber nicht bedeutet, dass die restlichen Behauptungen der Wahrheit entsprechen. 

Das Al-Mustafa Institut wurde im Sommer 2016 als eine gemeinnützige GmbH mit dem Ziel gegründet, den in der deutschen Wissenschaftslandschaft vorhandenen Mangel an einer islamisch-schiitischen Theologieausbildung zu beheben und einen Beitrag zu religiöser und insbesondere muslimischer Vielfalt in Deutschland zu leisten. In der in Deutschland geprüften und behördlich genehmigten Satzung des Instituts ist explizit festgehalten, dass es sich um eine private wissenschaftliche, sprich nicht politische, Lehreinrichtung handelt, die sich wissenschaftlich mit schiitischer Identität im deutschsprachigen Raum auseinandersetzt. Gemäß dieser Satzung ist das Al-Mustafa Institut berechtigt, verschiedene Studiengänge anzubieten, insofern es hierfür die Genehmigung einer Universität besitzt. Da nun die Al-Mustafa International University in Qom zu einer der renommiertesten schiitischen Universitäten weltweit gehört, stammt die Genehmigung dafür, in Deutschland einen Bachelorstudiengang für islamisch-schiitische Studien einzurichten, von eben dieser ab, wobei eine solche Genehmigung auch von einer anderen Universität hätte erworben werden können. 

Die in diesem Zusammenhang getätigte Aussage gleich zu Anfang des o.g. Artikels, dass die Organisationen, die den besagten dreitägigen Workshop durchführen und zu denen das Al-Mustafa Institut schließlich gehört, „teilweise direkt der iranischen Führung unterstehen“, erweist sich bei genauerer Recherche als schlichtweg falsch und absurd. Das Al-Mustafa Institut ist eine unabhängige und selbständige Wissenschaftseinrichtung, die nach eigenem Ermessen und auf Grundlage des deutschen Grundgesetzes handelt und nicht auf Weisung irgendeines anderen Staates. Das Gleiche gilt für die Beziehung zwischen der Al-Mustafa International University in Qom und dem Al-Mustafa Institut in Berlin, die durch einen Geschäftsbesorgungsvertrag geregelt ist, der letztlich die Unabhängigkeit des Berliner Instituts zur Grundlage hat und diese garantiert. Insofern ist es falsch, das Al-Mustafa Institut per definitionem als einen Ableger der Al-Mustafa International University zu bezeichnen, wenn das Wort „Ableger“ eine Abhängigkeit suggeriert. Auch wenn für den Bachelorstudiengang „Islamische Theologie“ als Grundlage das Curriculum von der Al-Mustafa International University aus wissenschaftlich-theologischen Gründen übernommen wurde, so sind doch gleichzeitig ca. 30% des Curriculums an die deutschen Verhältnisse und die hier herrschenden wissenschaftlichen Gegebenheiten angepasst. Dementsprechend findet man in unserem Curriculum neben dem klassisch-islamischen Lehrangebot auch Studienfächer wie zum Beispiel jüdische Theologie, christliche Theologie und komparative Theologie. Kurz gesagt, das Al-Mustafa Institut arbeitet nach eigenen wissenschaftlichen Vorgaben und sieht sich der Freiheit der Wissenschaft, Forschung und Lehre gegenüber verpflichtet, wie sie in Artikel 5 des Grundgesetzes verankert ist. 

Eine weitere Aussage des Artikels, die unbedingt einer Richtigstellung bedarf, betrifft das Zitat von Frau Susanne Schröter, die den Dozenten des Al-Mustafa Instituts vorwirft, einem bestimmten Systemgeist, der wiederum mit der höchsten Führungsebene des iranischen Staates in Zusammenhang gebracht wird, zu folgen und diesen an die Studierenden weiterzugeben. Diese erneute Unterstellung entbehrt jeglicher Grundlage, da unsere Dozenten sich allein an den Vorgaben orientieren, wie sie in unserem Modulhandbuch festgehalten sind, das schließlich keinerlei politische Agitation im Sinne der iranischen Staatsführung aufweist, was man jederzeit auf unserer Homepage www.almustafa.de einsehen kann. Die Dozenten haben lediglich die Aufgabe gemäß ihrer akademischen Profession, „arabische Sprache“, „praktische Ethik, „Methoden der wissenschaftlichen Arbeit“ usw. zu lehren und dabei nicht einen sogenannten Kulturkampf zwischen den „islamischen Werten“ und der „vermeintlich moralischen Dekadenz des Westens“ zu führen, wie es Frau Schröter als „Expertin“ zu meinen glaubt. Gegen die in dem BILD-Zeitungsartikel erhobenen Unterstellungen und verleumderischen Behauptungen, auf die im Rahmen dieser Stellungnahme nicht in allen Einzelheiten eingegangen werden konnte, behält sich das Al-Mustafa Institut vor, juristische Schritte einzuleiten. 

Am Ende sollte noch erwähnt werden, dass es zum einen zum selbstverständlichen Prozedere gehört, dass ein Dachverband wie die IGS e.V. einem ihrer Mitglieder wie dem Al-Mustafa Institut einen Auftrag erteilt, um eine Veranstaltung durchzuführen und zu organisieren, zumal, wenn dieses Mitglied aufgrund seiner wissenschaftlichen Kompetenzen und Kapazitäten als besonders geeignet erscheint. Zum anderen herrschte hierüber von Anfang an für alle Beteiligten vollkommene Transparenz, so dass immer öffentlich kommuniziert wurde, wer den Workshop finanziert, wer ihn in Auftrag gegeben hat und wer ihn schließlich als Dienstleister ausführt. In diesem Sinne wird die Arbeit des Al-Mustafa Instituts fortgesetzt. 

Es steht außer Frage, dass die BILD-Zeitung als ein gesellschaftspolitischer Akteur und Meinungsmacher das Recht hat, eine bestimmte politische Agenda zu verfolgen, doch darf dies nicht auf Kosten der Wahrheit gehen, so dass eine bewusste Falschdarstellung in Kauf genommen wird, nur um diese Agenda durchzusetzen und zu propagieren. Schließlich verlieren dann solche Akteure durch ihr Vorgehen jegliche gesellschaftliche Glaubwürdigkeit und Relevanz und bewegen sich darüber hinaus auch an den Rändern der staatlichen Rechtsordnung, was im Fall von BILD und Co. nicht erst seit kurzem zu beobachten ist.

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