Beschreibung
Angesichts der wachsenden Flüchtlingsströme nach Europa wird in der öffentlichen Debatte insbesondere die starke Zuwanderung von Muslimen als problematisch wahrgenommen. Ohne zwischen Tradition und Religion zu unterscheiden, wird dem Islam von den sogenannten „Islamkritikern“ schon seit Längerem attestiert, dass diese Religion mit der Demokratie und Menschenrechten, ja überhaupt mit der gesamten „kulturellen Moderne“, unvereinbar sei. Ist der Islam wirklich eine mittelalterliche Religion, die dringend einer Aufklärung bzw. eines Reformators wie Martin Luther bedarf? Gibt es „den Islam“ überhaupt? Dieses Buch setzt sich mit diesen und ähnlichen Fragen auseinander, die mit den von den „Islamkritikern“ vorgebrachten Vorwürfen einhergehen, und es überprüft deren Substanz und Stichhaltigkeit. Das Buch beginnt mit der Kritik im Westen am islamischen Religionsgründer. Annemarie Schimmel hatte einst bemerkt, dass „es wohl kaum ein negatives Urteil“ gibt, „dass der Westen nicht im Lauf der Jahrhunderte über einen Mann gesprochen hat, der eine der erfolgreichsten Religionen der Welt verkündet hatte.“ (Schimmel: Und Muhammad ist Sein Prophet. München 1981. S. 7). Muhammad wurde im Abendland von Anfang an immer wieder als Betrüger, blutrünstiger Eroberer, sexbesessenes Monster oder falscher Prophet dargestellt. Wie verhält es sich wirklich? Neuerdings wird – im Zuge der „Ohlig-Luxenberg-Debatte“ – sogar bestritten, dass Muhammad überhaupt gelebt hat. Findet gegenwärtig im Westen unter dem Deckmantel der Forderung nach einer historisch-kritischen Herangehensweise an den Koran und die Sunna ein Angriff auf den Islam statt? Nach der Auseinandersetzung mit den Fragen um die Person des Propheten wendet sich das Buch den islamischen Glaubenslehren zu. Dabei setzt sich der Autor u.a. mit folgenden Fragen auseinander: Fordert der Koran zum Kampf gegen Ungläubige, gegen Juden und Christen auf? Erlaubt er es, Frauen zu schlagen? Fordert der Islam mit der Scharia ein mittelalterliches Strafrecht? Müssen Apostaten getötet werden? Doch das Buch bleibt nicht bei einer bloßen Auseinandersetzung mit der Islamkritik stehen. Der Autor arbeitet aus seiner Behandlung der unterschiedlichsten Themen heraus, vor welchen Herausforderungen der Islam in der heutigen Zeit steht. Dabei stellt er dar, was die Muslime tun müssen, um auf diese Herausforderungen in Zukunft adäquat reagieren zu können. In diesem Zusammenhang spielt insbesondere die Frage einer zeitgemäßen Interpretation dieser Religion eine nicht unwesentliche Rolle. In der Debatte über die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre oder nicht, wurde immer wieder auch die Frage aufgeworfen, was der Islam denn Deutschland geben kann. Der Verfasser zeigt – für viele vielleicht überraschend – in diesem Buch auch auf, was der Islam den westlichen Gesellschaften geben bzw. wie er sie bereichern kann. Angaben zum Autor: Dr. Markus Fiedler, Jahrgang 1967, hat Sozialpädagogik, Soziologie, Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit dem Islam; er studierte auch Islamische Theologie in Hamburg. Er arbeitet z.Zt. u.a. für das Internationale Islamische Verlagshaus (IIPH) in Riad und ist mit einer arabischen Muslima verheiratet. Er hat bisher drei Bücher veröffentlicht, darunter auch ein Buch über das wechselhafte Bild des Propheten Muhammad im Abendland („Mohammed und die abendländische Kritik“). Weiterhin veröffentlichte der Autor zahlreiche Artikel in unterschiedlichen Zeitschriften und Magazinen (insbesondere auch zu islamischen Themen).
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