Dīwān-e Šams-e Tabrīzī: Der Divan des Schams von Täbris

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Dīwān-e Šams-e Tabrīzī (“Der Divan des Schams von Täbris”) ist eine berühmte Sammlung von Ghazalen, zweiversigen Gedichten und Refrains von Maulānā Ǧalāl ad-Dīn Rūmī (gest. 1273) aus dem 13.  Jahrhundert. Rūmī verfasste diese Gedichte in Liebe und Andenken an seinen mystischen Meister Šams-e Tabrīzī (gest. 1248), zu Deutsch “Die Sonne von Täbris”. So verzichtete er zum Beispiel in seiner Gedichtsammlung bewusst darauf, sich am Ende einer Ghazale namentlich selbst zu erwähnen, was eigentlich der damaligen Dichterkonvention entsprach, so dass ausschließlich sein Meister genannt wird – ihm zur Ehre. 

Die Gedichtsammlung Dīwān-e Šams-e Tabrīzī umfasst in ungefähr 3200 Ghazalen mehr als 36000 Verse, wobei noch 1900 zweiversige Gedichte hinzukommen sowie mehr als 40 Refrains. Bei der Sammlung handelt es sich um eines der größten Vermächtnisse mystischen Denkens und Dichtens und dennoch ist bisher keine vollständige deutsche Ausgabe des Diwans erschienen. Dieser herausfordernden Aufgabe hat sich nun die Stiftung für islamische Studien e. V. angenommen, indem sie an einer Edition arbeitet, die auf einer Gesamtübertragung des Diwans ins Deutsche beruht, erstellt von Frau Dr. Monika Hutterstrasser. 

Angaben zur Übersetzerin: 

Frau Dr. Monika Hutterstrasser wurde 1934 in Wien geboren. Dort absolvierte sie an der Universität Wien ein Doktoratsstudium für Geschichte und schloss gleichzeitig eine musikalische Ausbildung zur Pianistin am Wiener Konservatorium ab. Ihre berufliche Laufbahn führte sie zunächst zum Verlag Kiepenheuer & Witsch nach Köln und von dort wieder zurück nach Wien, wo sie im musikbibliographischen Bereich tätig wurde und die Übertragung und Vorbereitung von Musikeditionen sowie die Archivierung der Musikbibliothek des Wiener Pianisten Jörg Demus übernahm. Aufgrund ihrer Liebe zur Lyrik, Philosophie und Orientalistik begann sie erneut ein Studium an der Universität Wien, und zwar ein Sprachstudium für Persisch und Arabisch. Hierbei begegnete sie dem Werk des persischen Mystikers und Dichters Maulānā Ǧalāl ad-Dīn Rūmī, dem sie sich sogleich geistig und seelisch tief verbunden fühlte, so dass in ihr der Wunsch aufkam, den neu entdeckten Schatz an Weisheit weiter zu erforschen und für andere zugänglich zu machen. Diesem Wunsch ging sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 unermüdlich nach und übersetzte dabei in einem Zeitraum von mehr als zwölf Jahren mit Unterstützung von Dr. Nosratollah Rastegar, dem damaligen stellvertretenden Direktor des Instituts für Iranistik an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, den Gedichtband Dīwān-e Šams-e Tabrīzī in die deutsche Sprache. 

Anfang 2015 erhielt nun die Stiftung für islamischen Studien e. V. die einmalige Gelegenheit, diese Gesamtübersetzung, die in mehreren handschriftlichen und maschinell erstellten Fassungen vorlag, aus dem Nachlass von Frau Dr. Hutterstrasser zu erwerben, so dass in diesem Zusammenhang ein mehrjähriges Forschungsprojekt ins Leben gerufen wurde, mit dem Ziel, dieses umfangreiche Werk in ca. sechs Bänden zu veröffentlichen. Der damit einhergehende Digitalisierungsprozess der verschiedenen Fassungen sowie das notwendige Lektorat und die Korrekturen gestalten sich jedoch bisher so zeitaufwendig und arbeitsintensiv, dass eine Veröffentlichung der Gesamtausgabe vorerst noch weiter auf sich warten lassen muss. Bereits im Herbst 2015 anlässlich der alljährlich stattfindenden Frankfurter Buchmesse hat die Stiftung für islamische Studien e. V. einige Vorabexemplare herausgegeben, die die ersten 500 Ghazalen auf Persisch wie auf Deutsch enthalten und die zugleich einen Eindruck vermitteln, mit welcher Sprachgewandtheit, Hingabe und Präzision Frau Dr. Monika Hutterstrasser versucht hat, die mystische Gedankenwelt ihres – wenn man so will – geistigen Mentors und Seelenverwandten wiederzugeben und ins Deutsche zu übertragen. 

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